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Widerstand gegen den “Akademikerball” am 29. Jänner

Wie jedes Jahr begehen auch heuer wieder rechte Recken den burschenschaftlichen “Akademikerball” (ehem. WKR-Ball) in der Wiener Hofburg. Holocaustleugner, Deutschnationale und andere Rechtsextreme zeigen so wieder mal, dass Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus[1] in dieser Gesellschaft salonfähig sind.

Leider machen rechte Tendenzen nicht mehr beim elitären Dunstkreis eines Burschenschafterballs Halt, sondern haben ihre Fortsetzung längst in der sogenannten “Mitte” der Bevölkerung gefunden. In den letzten Monaten haben sich Brandanschläge auf Flüchtlingsheime[2], die Erstarkung rechter, xenophober Bewegungen wie Pegida[3], Angriffe und Provokationen rechtsextremer Jugendbewegungen[4] und andere bedenkliche Vorkommnisse[5] gehäuft. Es kann daher eigentlich nicht ausreichen, sich einmal im Jahr dem “Akademikerball” entgegenzustellen.

Nichtsdestotrotz spiegelt das Stattfinden des WKR-Balls in der Hofburg hohnvoll eine deutliche Anerkennung rechtsextremen Gedankenguts in einer gut wahrnehmbaren Öffentlichkeit wider. Wir als Roter Vektor Mathe sind der Ansicht[6], dass eine tolerante Gesellschaft aber nur dann möglich ist, wenn sie gegen die Intoleranz verteidigt wird. Verschiedenste Aktionsformen kommen dafür in Frage, für die diverse Veranstaltungen am Freitag mehr oder weniger einen Rahmen bieten. In diesem Sinne rufen wir zu reflektiertem Aktionismus  gegen den “Akademikerball” am kommenden Freitag auf und machen nachfolgend auf alle uns bekannten, stattfindenden Veranstaltungen aufmerksam.

Alerta Antifascista!
Euer <=Roter Vektor=

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[Kundgebung] Jetzt Zeichen setzen
| 19:00 | Heldenplatz
Das Bündnis JETZT ZEICHEN SETZEN lädt am Freitag, den 29.1.2016 um 19.00 Uhr am Heldenplatz zur Kundgebung unter dem Motto „Kein Salon dem Rechtsextremismus!“ ein. Die Räume der Republik sollen Veranstaltungen und Vernetzungsaktivitäten der extrem Rechten keinen Platz mehr bieten!

[Block] Antinationaler Block auf der OGR-Demo gegen den Wiener Akademikerball
| 17:00 | Rampe der Universität Wien
Auch dieses Jahr muss verhindert werden, dass Burschis einfach so ungestört in der Hofburg ihr Tanzbein schwingen können. Dieser Aufruf richtet sich an jene, die sich ihre Protestformen weder von der bürgerlichen medialen Berichterstattung noch von den Repressionsbehörden diktieren lassen und trotzdem ihren Protest auf die Straße tragen wollen. Für einen Protest, der sich nicht in punktueller Kritik und dem Durchführen von Symbolaktionen erschöpft, sondern der den Problemen auf den Grund geht und die kapitalistischen Verhältnisse in all ihren Formen angreift!

[Demo+Kundgebungen] Demonstration der Offensive gegen Rechts
| 17:00 | Rampe der Universität Wien
Am 29. Jänner 2016 findet erneut der FPÖ-Burschenschafterball unter dem Decknamen „Akademikerball“ in der Wiener Hofburg statt. Auch dieses Jahr rufen wir alle Antifaschist_innen dazu auf, sich an den Protesten gegen die FPÖ und deutschnationale Burschenschafter zu beteiligen.

[Demosani] wider_stehen_out of action_antirepression
| 17:00 | atelierhaus_semperdepot, Lehargasse 6, 1060 Wien
Out of Action ist ein Konzept der emotionalen ersten Hilfe. Polizei wie Staatsgewalt können nicht nur blutige Lippen und geprellte Arme verursachen, sondern ebenso Schockzustände und Gefühle der Ohnmacht. Alle diese sind relevante Verletzungen, die ernst genommen werden müssen. Darum werden am Tag der Demonstration Demo-Sanitäter*innen unterwegs sein. Außerdem wird ein Rückzugs- und Gesprächsort im Semper Depot eingerichtet. Damit wir wieder und wieder auf die Straße gehen können und uns darüber bewusst werden, dass dieses Aufrichten ein Akt des Widerstands ist. Auch wenn nicht alles angenehm ist – wir passen aufeinander auf!


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[6]
Zum einen nehmen wir als eine Studienvertretung stellende Basisgruppe das gesellschaftspolitische Mandat in Anspruch, das uns durch das Hochschüler*innenschaftsgesetz zugestanden wird. Zum anderen ist eine tolerante, emanzipierte Gesellschaft kein außerakademisches Anliegen, sondern sind die Hochschulen Teil dieses Kampfes und Bemühens. Dies zeigten zuletzt die Ehrung des deutschnationalen Burschenschafters Werner Kuich mit dem Goldenen Ehrendiplom auf der Mathematik-Fakultät, die Aberkennung desselben bei Konrad Lorenz durch die Uni Salzburg oder der allwöchige “Burschibummel” vor der Rampe der Hauptuni. Ein gutes Leben soll allen Menschen und damit auch allen jetzigen und künftigen Studierenden möglich sein. Rechtsextremismus macht nicht vor den Toren der Uni Halt.

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