An österreichischen Universitäten sind rund 80% des wissenschaftlichen Personals befristet angestellt. Bei jeder Neubewerbung wissenschaftlicher Arbeiter*innen wird primär auf die Veröffentlichungen geschaut. Selbstverständlich wird dann der Fokus der Arbeit keinesfalls auf die Lehre, sondern auf die Forschung gelegt. Dass darunter die Lehrqualität leidet, ist evident. Zusätzlich wurde mit der UG-Novelle, die Anfang dieses Studienjahres gültig wurde, die Situation deutlich verschlimmert. Mit dem vermeintlichen Ziel, mehr unbefristete Stellen zu forcieren, wurde der § 109 dahingehend verändert, dass man nicht länger als 8 Jahre befristet an einer österreichischen Universität beschäftigt sein darf. Der tatsächliche Effekt dieser Änderung ist, dass jetzt viele engagierte Lehrende und Forschende ihren Arbeitsplatz verlassen müssen, weil sich die Universitäten weigern, mehr unbefristete Stellen zu besetzen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und darüber hinaus auch die Kompetitivität des universitären Arbeitsumfelds zu reduzieren wie auch anderweitig zu verbessern, hat sich die Initiative Unterbau aus dem befristeten Mittelbau gegründet. Die zentrale Forderung der Initiative ist die Abschaffung des § 109 und mehr unbefristete Stellen an den Universitäten. Andere Forderungen der Initiative sind:
- Eine Rückkehr der Drittelparität in allen Gremien, also eine tatsächliche Gleichberechtigung von Studierenden, Professor*innen und dem Mittelbau.
- Das Verhindern des Auseinanderdriftens von Lehre und Forschung, das auch vom § 109 weiter unterstützt wird.
- Schaffung von Dauerstellen, die keine Professur sind.
- und einige mehr, wie hier nachzulesen ist.
Wir stehen als Roter Vektor ent- und geschlossen hinter der Initiative Unterbau. Die Auswirkungen vom § 109 und von einem sehr kompetitiven Arbeitsklima auf die Lehre haben auch für die Studierenden einen klaren negativen Effekt. Der Mittelbau ist essenziell für eine gute Lehre und für eine funktionierende Universität.
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